Erste Stadion-Durchsage bei Bayer-Duell

Schiedsrichter Braun schreibt Geschichte

Bundesliga-Premiere: Schiedsrichter Erläuterung per Stadion-Durchsage

Im Bundesliga-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim wurde ein neuer Schritt in Richtung der Zuschauertransparenz gegangen. Schiedsrichter Robin Braun (28) nutzte erstmals die Möglichkeit, eine Videobeweis-Entscheidung über die Stadionlautsprecher bekanntzugeben. Dies war Teil eines Testlaufs, der von der Deutschen Fußball Liga (DFL) initiiert wurde.

Ungewöhnliche Maßnahme sorgt für Klarheit

In der 23. Minute entschied Robin Braun zunächst auf Strafstoß für Leverkusen wegen eines Fouls an Nathan Tella. Der Video-Assistent Robert Schröder stellte jedoch eine Abseitsposition von Tella fest, bevor das Foul geschah. Daraufhin nahm Braun die Entscheidung zurück und nutzte das Stadionmikrofon: „Die Szene wurde überprüft, nach Ansicht der Bilder war es Abseits, deshalb die Entscheidung: Kein Strafstoß, Abseits.“

Testphase in ausgewählten Stadien

Die Stadionsprecherdurchsagen werden bis zum Ende der Saison in neun erst- und zweitklassigen Stadien getestet. Ziel ist es, den Fans mehr Transparenz in Situationen zu bieten, in denen der Video-Assistent (VAR) aktiv wird. Zuvor wurde dieses Verfahren sowohl auf dem DFB-Campus als auch bei Tests in Portugal erprobt.

Herausforderungen für die Schiedsrichter

Schiedsrichter wie Florian Exner bestätigten die Herausforderung dieser neuen Praxis. Er erklärte vor dem Einsatz in einem vollen Stadion: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es keine zusätzliche Belastung ist.“ Dies zeigt, dass die Drucksituation für die Unparteiischen in vollen Arenen erheblich ist.

Weitere Spiele ohne Lautsprecher-Einsatz

Der Testlauf zu den Stadionsprecher-Durchsagen wurde auch bei anderen Spielen des Wochenendes eingeplant. Unter anderem waren Partien wie Bayern gegen Kiel und Frankfurt gegen Wolfsburg Teil des Pilots. In diesen Spielen war jedoch kein Einsatz der Durchsagen nötig, da der VAR nicht eingreifen musste.

Ein Schritt in Richtung mehr Transparenz

Mit diesem Schritt erhofft sich die DFL mehr Verständnis und Einsicht der Fans in den Stadien. Die Durchsage ermöglicht es, strittige Entscheidungen zu erläutern und Unklarheiten zu beseitigen. Am Saisonende will der DFB gemeinsam mit den Schiedsrichter-Verantwortlichen entscheiden, ob dieses Mittel dauerhaft eingeführt wird.

Weitere Artikel